Twixlum

Twixlum, ein idyllischer Stadtteil im Nordwesten von Emden, ist ein Ort voller Geschichte und ländlichem Charme. Erst im Jahr 1972 wurde Twixlum, oder auf Plattdeutsch „Twixum“, in die Stadt Emden eingemeindet und war zuvor Teil des Landkreises Norden.

Die Region ist stark von der Landwirtschaft geprägt, was dem Ort seinen besonderen, ruhigen Charakter verleiht. Durch Twixlum fließt das Twixlumer Tief, ein Wasserlauf, der zur Entwässerung der tief liegenden Gebiete beiträgt und letztendlich in die Ems mündet.

Die Freiwillige Feuerwehr Twixlum, die bereits im Jahr 1905 gegründet wurde, ist ein lebendiger Teil der Gemeinschaft. Ihre noch immer funktionstüchtige Handdruckspritze aus dem Gründungsjahr ist ein beeindruckendes historisches Stück, das bei besonderen Anlässen zur Schau gestellt wird.

Sportlich wird Twixlum durch den Turnerbund (TB) Twixlum vertreten, welcher seit 1950 besteht. Der Ort kann auch auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Im frühen Mittelalter durchzog der Conrebbersweg, ein alter Königs- und Handelsweg, die Twixlumer Gemarkung, wodurch Twixlum eine wichtige Rolle in der regionalen Geschichte spielte.

Zur Zeit der ostfriesischen Häuptlinge im 14. und 15. Jahrhundert hatte Twixlum seinen eigenen Häuptlingssitz, verlor diese Eigenständigkeit jedoch später wieder. Die Twixlumer Häuptlingsburg, die bis in die 1780er Jahre bestand, wurde schließlich abgerissen, und ihre Steine wurden für den Bau eines Wohnhauses verwendet. Die Burg befand sich zwischen der Twixlumer Kirche und dem Twixlumer Tief.

Die wirtschaftliche Struktur Twixlums war im 18. Jahrhundert überschaubar, mit einigen Handwerkern und einem Kaufmann im Ort. Die natürlichen Tiefs und Entwässerungskanäle spielten über Jahrhunderte eine entscheidende Rolle für den Verkehr und den Warenaustausch in der Region.

Heutzutage ist Twixlum ein ruhiger, landwirtschaftlich geprägter Vorort von Emden, der sich zu einem Pendlerort entwickelt hat. Trotzdem gibt es noch immer mehrere landwirtschaftliche Betriebe im Ort.

Verkehrstechnisch ist Twixlum gut angebunden, sowohl über die Straße als auch durch den öffentlichen Nahverkehr. Die nächste Autobahn-Anschlussstelle ist Emden-West an der A 31.

Ein besonderes Highlight Twixlums ist die backsteingotische Twixlumer Kirche aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert, ein eindrucksvolles Bauwerk, das die lange Geschichte des Ortes widerspiegelt und Besucher in die Vergangenheit eintauchen lässt. Sie steht als stumme Zeugin der Zeit und lädt dazu ein, die Ruhe und Besinnlichkeit des Ortes auf sich wirken zu lassen.

Logumer Vorwerk

Logumer Vorwerk, ein malerischer Stadtteil von Emden, besticht durch seinen dörflichen Charme und eine tiefe Verwurzelung in der ostfriesischen Geschichte und Kultur. Der Name des Stadtteils erinnert an den untergegangenen Ort Logum, der einst im Bereich des heutigen Dollarts lag. Nachdem es 1972 zusammen mit Wybelsum nach Emden eingemeindet wurde, blieb die dörfliche Struktur des Stadtteils weitgehend erhalten, was sich in der Konstanz der Einwohnerzahlen seit dem 19. Jahrhundert widerspiegelt.

Die Einwohnerschaft von Logumer Vorwerk zeichnet sich durch eine starke Bindung zu den evangelischen Kirchen aus, wobei mehr als die Hälfte der Bevölkerung der reformierten Kirche angehört. Das soziale Gefüge des Stadtteils prägen zudem eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an älteren Menschen sowie eine geringe Anzahl an jüngeren Bewohnern, was auf das Fehlen von Neubauten und die daraus resultierende Stagnation der Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen ist.

Eines der kulturellen Highlights von Logumer Vorwerk ist die Logumer Vorwerker Kirche, ein imposanter Bau aus dem Jahre 1884, der aufgrund seiner historischen Bedeutung und architektonischen Schönheit eine Anziehungskraft auf Besucher ausübt. Die Vorgängerkirche am selben Ort musste wegen Baufälligkeit aufgegeben werden, aber der heutige Kirchenbau steht als Zeugnis für die Beständigkeit und den Zusammenhalt der Gemeinschaft in Logumer Vorwerk.

Trotz seiner geringen Größe und der Abgeschiedenheit vom städtischen Trubel hat sich Logumer Vorwerk als ein Ort etabliert, der seine Traditionen bewahrt und gleichzeitig Besuchern einen authentischen Einblick in die Lebensweise und Kultur Ostfrieslands bietet.

Larrelt

Larrelt, ein charmantes Viertel im Westen von Emden, besticht durch seine lange Geschichte und malerische Umgebung. Sein Name, der erstmals im Jahre 930 als Hlarfliata dokumentiert wurde, deutet auf seine idyllische Lage hin – eine Weide am Fließgewässer. Ursprünglich eine selbstständige Landgemeinde, wurde Larrelt 1945 in die Stadt Emden eingegliedert.

Die historische Bedeutung Larrelts wird durch seine beeindruckenden Baudenkmäler und die faszinierende Geschichte seiner früheren Bewohner unterstrichen. Eine Burg, die spätestens in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts existierte, war einst der Mittelpunkt dieses Stadtteils. Enno Haytatisna, ein Häuptling aus dem ausgehenden 14. Jahrhundert, ist eine der markanten Persönlichkeiten in der Geschichte Larrelts, dessen Einfluss weit über die Grenzen der Gemeinde hinausging.

Die architektonischen Zeugnisse der Vergangenheit setzen sich fort mit der Errichtung der Windmühle „Kost Winning“ im Jahre 1732, die heute noch besteht und ein prägendes Wahrzeichen des Viertels darstellt. Larrelt, ehemals das größte Dorf im Alten Amt Emden, konnte im 18. Jahrhundert mit einer vielfältigen landwirtschaftlichen Tätigkeit und Obstanbau, besonders von Pflaumen, aufwarten. Vier Ziegeleien im Gebiet bezeugen zudem die industrielle Vergangenheit des Stadtteils.

Das Larrelter Tief, eine Kanalverbindung geschaffen um 1577, spielte eine zentrale Rolle für die Wasserversorgung und den Handel in der Region, während das Larrelter Siel über Jahrhunderte hinweg eine wichtige Funktion für die Entwässerung der Krummhörn innehatte.

Die Landgewinnung im 19. und 20. Jahrhundert vergrößerte nicht nur die Stadtfläche Emdens, sondern schuf auch eine direkte Landstraßenverbindung zwischen Larrelt und Emden, wodurch das Viertel noch enger mit der Stadt verwoben wurde.

In der malerischen Umgebung Larrelts, eingebettet in die weiten Marschen und umgeben von historischen Zeugnissen, lässt sich heute die ruhige Atmosphäre und die faszinierende Geschichte dieses besonderen Stadtteils von Emden erleben.

Port Arthur / Transvaal

Port Arthur/Transvaal, ein Stadtteil der pulsierenden Seehafenstadt Emden in Ostfriesland, präsentiert sich als facettenreiches Quartier mit einer reichen Geschichte und vielfältigen industriellen Aktivitäten. Er liegt strategisch günstig im Süden der Stadt, unweit des Hafens und hat sich seit seiner Entstehung um 1900 als ein robustes Arbeiterviertel etabliert.

Der Charme von Port Arthur/Transvaal liegt in seiner Vielfältigkeit und in der Nähe zum Wasser. Das Gebiet, welches maßgeblich vom Emder Hafen, dem drittgrößten Autoverladehafen Europas, und von zahlreichen Gewerbe- und Industriebetrieben geprägt ist, erstreckt sich über einen beeindruckenden Teil des städtischen Raumes. Hier finden sich neben dem Außenhafen und dem Fähranleger nach Borkum auch die, mittlerweile geschlossene, Cassens-Werft, einst ein Eckpfeiler der lokalen Wirtschaft. Zudem bietet der Stadtteil eine gute Anbindung an wichtige Verkehrswege wie die Frisiastraße, die direkt in die A31 übergeht.

Die Vielfalt des Stadtteils spiegelt sich auch in seiner Sozialstruktur wider. Während sich die Bewohner anderer Stadtteile meist auf den ganzen Bereich als Transvaal beziehen, machen die Einheimischen deutliche Unterscheidungen zwischen Port Arthur und Transvaal, wobei die Saxumer Straße als Grenzlinie dient. Diese feinen Nuancen und die starke Verbundenheit der Bewohner zu ihrem Viertel prägen den Charakter von Port Arthur/Transvaal.

Die historische Bedeutung des Stadtteils reicht weit zurück. Schon in der Mittelsteinzeit waren Menschen in diesem Gebiet präsent, wie Funde entlang der Ems belegen. Die Flussmarsch der Ems diente seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. als Siedlungsraum, wobei das Gebiet Nesserland eine besondere Rolle spielte. Die katastrophale Cosmas- und Damianflut von 1509 transformierte die Landschaft nachhaltig und führte zur Entstehung des Dollarts und zur Verlagerung der Ems.

Die industrielle Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert, geprägt durch Eindeichungen und die Ansiedlung von Hafen- und Industriebetrieben, formte das Gesicht von Port Arthur/Transvaal entscheidend. Als Arbeitersiedlung konzipiert, um den wachsenden Bedarf an Wohnraum für Hafen- und Industriearbeiter zu decken, hat sich der Stadtteil zu einem lebendigen und vitalen Ort entwickelt, der seine Bewohner ebenso wie Besucher durch sein authentisches Flair und seine lebendige Atmosphäre begeistert.

Die historischen Gebäude, die teils aus den Anfangszeiten des Stadtteils stammen, die direkte Nähe zum Wasser und die industrielle Prägung machen Port Arthur/Transvaal zu einem einzigartigen und interessanten Stadtteil Emdens, der viel zu bieten hat und dessen Entdeckung sich lohnt.

Larrelt / VW-Siedlung

siehe Larrelt.

Constantia

Constantia, der jüngste Stadtteil Emdens, präsentiert sich als ein Ort voller Dynamik und Lebensfreude, geprägt durch seine moderne Architektur und die lebendige Atmosphäre, die durch die Präsenz der Hochschule Emden/Leer noch verstärkt wird. Im Einklang mit der historischen Struktur von Emden ist Constantia von zahlreichen Grachten durchzogen, die dem Viertel einen charmanten und einzigartigen Charakter verleihen.

Die Hochschule Emden/Leer hat hier ihren Sitz, was dem Stadtteil eine jugendliche und innovative Ausstrahlung verleiht. Neben den zahlreichen Gebäuden der Hochschule finden sich hier auch ein Studentenwohnheim und eine Vielzahl von Einfamilien- und Reihenhäusern, die das Bild des Stadtteils prägen. Das Larrelter Tief, eine historische Kanalverbindung, zeugt von der bewegten Vergangenheit der Region und verbindet Constantia mit den umliegenden Stadtteilen.

Constantias Lage ist von strategischer Bedeutung, mit direkten Anbindungen an wichtige Verkehrswege und eine schnelle Erreichbarkeit des Emder Hauptbahnhofs. Dies erleichtert nicht nur den Studierenden den Alltag, sondern auch den ansässigen Unternehmen in den beiden Gewerbegebieten des Stadtteils. Hier haben sich neben kleineren Industrieunternehmen auch größere Firmen niedergelassen, die das wirtschaftliche Profil von Constantia prägen.

Für Erholungssuchende bietet Constantia eine Fülle von Grünflächen und Erholungsmöglichkeiten. Der Landschaftspark auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie lädt mit seiner Aussichtsplattform zum Verweilen ein und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung. Sportbegeisterte kommen auf den zahlreichen Sportanlagen des Stadtteils voll auf ihre Kosten, sei es beim Fußball, Handball, Tennis oder Kanufahren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Constantia ein Stadtteil voller Leben, Kreativität und Vielfalt ist, der sowohl Bewohnern als auch Besuchern viel zu bieten hat. Seine moderne Struktur, die Verbindung von Bildung, Wirtschaft und Erholung sowie die idyllischen Grachten machen Constantia zu einem attraktiven und lebenswerten Ort in Emden.

Conrebbersweg

Conrebbersweg, ein pittoresker Stadtteil von Emden, entfaltet seinen Charme durch die Verbindung von Geschichte, Kultur und einer engen Gemeinschaft. Ursprünglich als Arbeitersiedlung in den 1930er-Jahren gegründet, erlebte der Stadtteil im Laufe der Jahre mehrere Expansionsphasen, insbesondere in den 1950ern und 1990ern.

Das Quartier ist nach einem mittelalterlichen Handelsweg benannt, der die Region tief prägte und heute noch in der Bezeichnung des Stadtteils lebendig ist. Geografisch im Nordwesten von Emden gelegen, bildet Conrebbersweg eine Schnittstelle zu benachbarten Gemeinden und anderen Stadtteilen, unter anderem Twixlum und Larrelt.

Die Bewohner von Conrebbersweg, oft liebevoll „Conrebbi“ genannt, sind stolz auf ihre Historie, die bis ins frühe Mittelalter zurückreicht, als der Conrebbersweg, ein alter Königs- und Handelsweg, durch die Gemarkung führte. Der Weg, auch bekannt als Robodesweg, war eine zentrale Achse und ist heute noch ein faszinierender Teil der lokalen Geschichte.

In puncto Wirtschaft und Verkehr hat Conrebbersweg seine eigenen Nuancen. Mit nur wenigen Industrie- und Handwerksbetrieben sowie Einzelhändlern ist der Stadtteil eher ruhig, profitiert jedoch von der Nähe zu größeren Einkaufsmöglichkeiten in angrenzenden Stadtteilen. Verkehrstechnisch gut erschlossen, bietet der Stadtteil schnellen Zugang zur Bundesautobahn 31 und wird durch Buslinien an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.

Sportlich zeigt sich Conrebbersweg lebendig und aktiv, insbesondere durch den Fußball-Club TuS Rot-Weiß Emden und den Klootschieß- und Boßelverein “Good voran” Emden e.V. Die Vereine fördern nicht nur den Sport in der Gemeinschaft, sondern tragen auch zum sozialen Miteinander bei.

Die lokale Siedlergemeinschaft, inklusive einer eigenen Geschichtswerkstatt, unterstreicht das starke Gemeinschaftsgefühl und das Engagement der Bewohner für ihren Stadtteil. Diese Gemeinschaft trägt maßgeblich dazu bei, dass Conrebbersweg trotz seiner urbanen Lage seinen dörflichen Charakter bewahrt hat und ein einladender, lebenswerter Ort geblieben ist.

Früchteburg

Früchteburg, ein charmanter Stadtteil von Emden, erweckt mit seinen vielfältigen Kultur-, Bildungs- und Freizeitangeboten den Eindruck eines lebendigen und dynamischen Ortes. Der Stadtteil, der von der verträumten Wasserstraße Hinter Tief durchzogen wird, verbindet Emden mit der Gemeinde Hinte und bildet damit eine malerische Kulisse für die Bewohner und Besucher.

Die Bezeichnung „Kulturviertel“ hat Früchteburg wahrlich verdient. Neben den beiden Berufsbildenden Schulen und dem Johannes-Althusius-Gymnasium, die junge Menschen auf ihrem Bildungsweg unterstützen, befindet sich hier auch die Grundschule Früchteburg, die seit ihrer Fertigstellung im Jahre 1955 den jüngsten Einwohnern eine Heimat gibt. Das Bildungsviertel wird ergänzt durch zahlreiche Freizeiteinrichtungen, darunter das Neue Theater Emden, die Nordseehalle und das Ostfriesland-Stadion, Heimat des Fußballvereins Kickers Emden. Das Allwetterbad Friesentherme Emden, ein kombiniertes Hallen- und Freibad mit Wellnessbereich, lädt zum Entspannen und Verweilen ein.

Die Verkehrsanbindung in Früchteburg ist hervorragend, mit dem Steinweg und der Schützenstraße als Hauptverkehrsadern, die das Viertel mit der Innenstadt und weiteren Stadtteilen verbinden. Radfahrer finden hier ein gut ausgebautes Netz an Radwegen vor, was den Stadtteil besonders für junge Menschen und Familien attraktiv macht.

Obwohl Früchteburg primär als Bildungs- und Freizeitviertel bekannt ist, bietet der Stadtteil auch zahlreiche Wohnmöglichkeiten. Vom idyllischen Einfamilienhaus über gemütliche Wohnblocks bis hin zu modernen Studentenwohnheimen findet hier jeder ein passendes Zuhause.

Insgesamt präsentiert sich Früchteburg als ein lebendiger und kulturell reicher Stadtteil von Emden, der mit seiner Vielfalt an Bildungseinrichtungen, Freizeitangeboten und Wohnmöglichkeiten ein attraktives Umfeld für Jung und Alt bietet.

Stadtzentrum / Altstadt

Die Altstadt von Emden, das historische Herz der Stadt, zeichnet sich durch ihren einzigartigen Charme und ihre geschichtsträchtige Vergangenheit aus. Hier, im Kerngebiet der Stadt, begann Emden im Mittelalter zu wachsen und zu gedeihen. Trotz der verheerenden Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, bei denen viele Gebäude aus früheren Jahrhunderten nahezu komplett zerstört wurden, ist es der Stadt gelungen, ihre Wurzeln zu bewahren und gleichzeitig in die Zukunft zu blicken.

Heute erkennt man noch immer die Warft im Straßenverlauf, von der aus sich die Stadt im Mittelalter ausbreitete. Ein besonderes Juwel ist das Pelzerhaus aus dem 16. Jahrhundert, das glücklicherweise verschont blieb und heute als stummes Zeugnis der Vergangenheit dient.

Die Architektur der Altstadt ist geprägt durch den Gebrauch von Klinkern, die auch das alte Stadtbild dominiert hatten. Dies verleiht der Altstadt ein warmes und authentisches Flair. Mittendrin steht die Große Kirche, einst Moederkerk des reformierten Protestantismus, die nach dem Krieg teilweise in einem neuen Stil wieder aufgebaut wurde und daher liebevoll „Schweizer Kirche“ genannt wird. In ihren historischen Räumen beherbergt die Kirche seit 1995 die Johannes a Lasco Bibliothek, ein Ort der Ruhe und Gelehrsamkeit.

Der pulsierende Lebensnerv der Stadt zeigt sich in den Einkaufszonen und im Kneipenviertel rund um den Neuen Markt, die an die Altstadt angrenzen. Hier erlebt man das moderne Emden, ohne jedoch den historischen Kontext zu verlieren.

Östlich des prächtigen Emder Rathauses beginnt der Stadtteil Groß-Faldern, während der Ratsdelft mit seinen touristischen Attraktionen noch zur Altstadt gezählt werden kann. Der Bau der Wasserstadt am Hafentor im Jahr 2004 am westlichen Teil des Ratsdelftes symbolisiert den Fortschritt und die stetige Entwicklung Emdens.

Obwohl die Stadt Emden keine separaten Einwohnerzahlen für die Altstadt ausweist und sie statistisch zum Stadtzentrum zählt, bleibt sie ein unverwechselbarer und lebendiger Teil der Stadt, der Besucher und Einheimische gleichermaßen in seinen Bann zieht.

Friesland / Kolonie Friesland

Friesland, auch als Kolonie Friesland bekannt, stellt einen besonderen Stadtteil Emdens dar, geprägt von einer tief verwurzelten Arbeiterkultur und historischen Werten. Entstanden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, hat dieser Stadtteil seinen Ursprungszustand weitestgehend bewahrt und dient somit als lebendiges Zeugnis der Vergangenheit.

Die Siedlung, einst errichtet für die Beschäftigten der Nordseewerke, ist durchzogen von Straßen, deren Namen an Nordseeinseln erinnern. Die Häuser, viele mit kleinen Gärten im Hinterhof, erzählen Geschichten von Selbstversorgung und Gemeinschaft. In diesen Gärten wurde Obst und Gemüse angebaut, Tiere wurden gehalten – eine Tradition, die teilweise bis heute fortbesteht.

Friesland liegt eingebettet zwischen der Bahnstrecke Rheine–Norddeich Mole im Norden, dem Borssumer Kanal und dem Verbindungskanal im Osten, der das Emder Hafenbecken mit dem Ems-Jade-Kanal verknüpft. Die westliche Grenze bildet das pulsierende Emder Fahrwasser, während im Süden der Industriehafen zu finden ist.

Die ersten Wohnhäuser des Stadtteils entstanden bereits vor dem Ersten Weltkrieg, mit dem Großteil der Siedlung, der in der Zeit der Weimarer Republik errichtet wurde. Noch in den 1960er-Jahren galt Friesland als reine Werftarbeiter-Kolonie, doch in den folgenden Jahrzehnten lockerte sich diese Bindung. In den 1990er-Jahren wurden die Wohnhäuser über Investoren an die Bewohner oder andere Interessierte verkauft, wodurch eine neue Ära für Friesland eingeleitet wurde.

Auch wirtschaftlich und infrastrukturell hat sich Friesland im Laufe der Jahre entwickelt. Die Nähe zu den Nordseewerken, heute tätig in der Offshore-Windkraftanlagenindustrie, sowie zu anderen Hafenbetrieben und Werften, prägt den Stadtteil nach wie vor. Der ehemalige Emder Rangierbahnhof findet sich ebenso in diesem Stadtteil, wie auch der Busverkehr, der eine gute Anbindung innerhalb Emdens sicherstellt.

Friesland ist nicht nur Wohnort, sondern auch ein Ort des Miteinanders und des Engagements. Der Bürgerverein Friesland setzt sich aktiv für die Belange der Einwohner ein und betreibt einen eigenen Veranstaltungsraum, der das Gemeinschaftsgefühl im Stadtteil stärkt. Hier, in Friesland, lebt die Geschichte Emdens weiter und verbindet sich harmonisch mit der Gegenwart und Zukunft der Stadt.

Borssum / Hilmarsum

Borssum, ein charmantes Stadtviertel in Emden, liegt idyllisch im Osten der Seehafenstadt und unmittelbar an der Ems. Dieser Stadtteil, eingebettet zwischen historischen Wurzeln und moderner Infrastruktur, bietet eine faszinierende Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart.

Die historische Seite von Borssum entfaltet sich in den ehemaligen Ortschaften Klein-Borssum und Groß-Borssum, die bereits in früheren Jahrhunderten existierten. Hier kann man die Spuren der ostfriesischen Häuptlinge entdecken, die einst in dieser Region herrschten. Die drei bekannten Häuptlingssitze, die Oster- und Westerburg in Groß-Borssum sowie eine Anlage in Klein-Borssum, zeugen von der Bedeutung, die dieser Ort einst in der regionalen Geschichte spielte.

In der Umgebung finden sich zahlreiche Wasserwege, die die Landschaft prägen. Der 1894 bis 1897 erbaute Ems-Seitenkanal fließt nördlich des Ortskerns und verbindet Borssum mit einem Netzwerk von Flüssen und Kanälen. Das Fehntjer Tief, eine künstliche Erweiterung des Flusses Flumm, bietet eine besondere landschaftliche Attraktion und erzählt von den Bemühungen der Menschen, die Region für den Transport von Torf und anderen Gütern nutzbar zu machen.

Im östlichen Teil des Emder Hafens, der zu Borssum gehört, entfaltet sich die wirtschaftliche Dynamik des Stadtteils. Hier haben sich zahlreiche Unternehmen aus verschiedenen Branchen angesiedelt, darunter auch ein Betonturmwerk des Windkraftanlagenherstellers Enercon. Der Hafen spielt eine zentrale Rolle für die lokale Wirtschaft und verbindet Borssum mit der globalen Handelswelt.

Für die Einheimischen und Besucher bietet Borssum nicht nur historische und wirtschaftliche Einblicke, sondern auch eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten. Die Nähe zum Emsufer lädt zu Spaziergängen und Wassersportaktivitäten ein, während die grünen Weiden und Felder nördlich des Ems-Seitenkanals Raum für Erholung und Naturgenuss bieten.

Zusammenfassend ist Borssum ein Stadtteil von Emden, der seinen Besuchern und Bewohnern eine einzigartige Mischung aus historischem Charme, wirtschaftlicher Vitalität und natürlicher Schönheit bietet. Hier verbinden sich Vergangenheit und Gegenwart auf harmonische Weise und schaffen einen Ort, der sowohl faszinierend als auch lebenswert ist.

Widdelswehr / Jarßum

Widdelswehr, im Osten Emdens gelegen, entfaltet sich zwischen dem Ems-Seitenkanal und dem Fluss Ems und stellt einen historisch bedeutenden Teil der Region dar. Seine Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück, wo der Ort als ein Häuptlingssitz bekannt war, und hat sich über die Jahrhunderte zu einem Stadtteil von Emden entwickelt, der 1972 eingemeindet wurde. Widdelswehr, zusammen mit Jarßum, bildet heute eine Gemeinschaft, die ihre Wurzeln in der Vergangenheit bewahrt hat, während sie den modernen Entwicklungen Raum gibt.

Der Ursprung des Namens Widdelswehr lässt sich auf eine Kombination aus einem Rufnamen wie Wigold und dem Wort -wehr zurückführen, was in seiner Bedeutung der Warf ähnelt. Dies verleiht dem Ort eine historische Dimension, die im Einklang mit seiner architektonischen und kulturellen Identität steht.

In Bezug auf Sehenswürdigkeiten hat Widdelswehr viel zu bieten. Die Burg, die im 15. Jahrhundert als Herrschaftssitz diente, ist heute noch ein Anziehungspunkt für Besucher und erzählt die Geschichte des Ortes und seiner Bewohner. Die strategische Lage zwischen Ems und Kanal hat im Laufe der Jahrhunderte eine wichtige Rolle gespielt und trägt bis heute zur Identität von Widdelswehr bei.

Die Nähe zur Hafen- und Industriestadt Emden hat Widdelswehr im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts zu einer Arbeiterwohngemeinde werden lassen. Dies hat dazu geführt, dass sich die Struktur und das Erscheinungsbild des Ortes stark verändert haben, wobei die Landwirtschaft immer mehr in den Hintergrund getreten ist.

Obwohl Widdelswehr heute Teil von Emden ist, hat es sich seine Eigenständigkeit bewahrt und bietet seinen Bewohnern und Besuchern eine einzigartige Mischung aus historischem Charme und modernem Komfort. Der Stadtteil ist gut mit dem öffentlichen Nahverkehr erschlossen, bietet eine Vielzahl von Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten und steht für eine Lebensqualität, die die Balance zwischen Tradition und Moderne findet.

Insgesamt ist Widdelswehr ein Ort, der seine Geschichte ehrt, während er gleichzeitig offen für die Zukunft ist. Mit seiner besonderen Lage, seinem historischen Erbe und seiner lebendigen Gemeinschaft ist es ein Juwel in der Landschaft Emdens und eine Entdeckung wert für jeden, der die Region besucht.

Petkum

Der Stadtteil Petkum, gelegen im äußersten Osten von Emden in der malerischen Region Ostfriesland, präsentiert sich als historisch gewachsenes Dorf mit einer reichen Geschichte und einer beeindruckenden Natur. Gegründet auf Warften, den typischen künstlichen Hügeln Ostfrieslands, war Petkum bereits früh in den Seehandel eingebunden, was seine Bedeutung in der Region unterstreicht.

Die landschaftliche Vielfalt des Stadtteils wird besonders durch die verschiedenen Marschgebiete geprägt. Im Ortskern von Petkum findet man die Kleimarsch, während ein schmaler Landstreifen entlang des Emsdeichs zur Kalkmarsch zählt. Nördlich des Ems-Seitenkanals erstreckt sich der Petkumer Hammrich mit seiner Knickmarsch, die die ländliche Idylle des Stadtteils prägt.

Ein Highlight in Petkum ist sicherlich der kleine, aber feine Hafen direkt an der Ems. Hier legt täglich die Fähre nach Ditzum ab, was den Stadtteil zu einem idealen Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung macht. Der Ems-Seitenkanal und das Petkumer Sieltief, ein historischer Wasserlauf, der bereits um das Jahr 1600 bestand, durchziehen den Stadtteil und unterstreichen seinen maritimen Charakter.

Petkum ist zudem reich an Naturschutzgebieten. Das Naturschutzgebiet Petkumer Deichvorland mit seinen Salzwiesen bietet Brutplätze für zahlreiche heimische Wasservögel und ist Teil des EU-Vogelschutzgebietes „Emsmarsch von Leer bis Emden“. Der See Bansmeer steht seit 1975 unter Naturschutz und bietet mit seinen Schilfufern einen weiteren naturbelassenen Rückzugsort.

Der historische Kern Petkums erzählt von einer bewegten Vergangenheit, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht. In dieser Zeit war Petkum ein Häuptlingssitz, und die Familie Ripperda spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Ortes. Die Herrlichkeit Petkum bewahrte sich lange ihre Unabhängigkeit, ehe sie im 18. Jahrhundert zu Preußen kam.

In Petkum spürt man die tiefe Verwurzelung in der Geschichte Ostfrieslands und gleichzeitig den sanften Hauch der Nordsee. Ein Ort, der trotz seiner Größe eine beeindruckende Vielfalt an landschaftlichen und historischen Schätzen zu bieten hat.

Uphusen / Marienwehr

Uphusen, ein Stadtteil im Osten Emdens, präsentiert sich als ein Ort mit einer reichen Geschichte und einer malerischen Lage, eingebettet in die natürliche Schönheit Ostfrieslands. 1946 wurde dieser Stadtteil offiziell Teil von Emden, trägt jedoch bis heute seine historischen und kulturellen Besonderheiten.

Der Ursprung des Ortes Uphusen lässt sich bis ins frühe Mittelalter zurückverfolgen. Damals bestand der Ort aus drei Einzelsiedlungen, die später zu einer großen Warf zusammengeführt wurden. Dieser mittelalterliche Charakter des Dorfes ist bis heute im Ortsbild sichtbar und prägt die Atmosphäre des Stadtteils.

Uphusen war einst eine Herrlichkeit, was bedeutet, dass es eine bestimmte Form der autonomen Verwaltungseinheit im Mittelalter darstellte. Die Macht der damaligen Herrscher, der ostfriesischen Häuptlinge, spiegelte sich in den Überresten der ehemaligen Burgen und Steinhäuser wider, obwohl von diesen historischen Bauwerken nicht viel erhalten geblieben ist.

Das Wassersport- und Ferienhaus-Revier am nahgelegenen Uphuser Meer bildet heute ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Besucher gleichermaßen. Hier findet man Erholung und sportliche Aktivitäten in idyllischer Umgebung.

Die Wohnbebauung in Uphusen erstreckt sich entlang der Hauptverkehrsstraße und wird von vielen älteren Wohnhäusern und Bauernhöfen geprägt. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Dorfkern mit seiner Klappbrücke über den Ems-Jade-Kanal, die für ihre einzigartige Architektur bekannt ist. Der Kanal selbst, mit seinen kleinen Bootsstegen und dem Wanderweg entlang des Ufers, trägt zum ländlichen Charme Uphusens bei.

Trotz seiner überschaubaren Größe und der ländlichen Lage, ist Uphusen gut an die Infrastruktur der Region angebunden. Die Nähe zur Autobahn A31 und die Anbindung an den Stadtbusverkehr Emdens sorgen für eine gute Erreichbarkeit, sowohl für Bewohner als auch für Besucher.

Insgesamt bietet Uphusen eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Natur und ländlichem Leben, die es zu einem besonderen Ort in der Region Ostfriesland macht.

Barenburg

Barenburg, ein verhältnismäßig junger Stadtteil von Emden in Niedersachsen, entstand an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Geografisch ist er durch Kanäle eingerahmt, was ihm eine markante Abgrenzung zu den umliegenden Gebieten verleiht. Im Norden grenzt er an den Stadtteil Harsweg, während Gewässer die übrigen Grenzen markieren.

Die Geschichte Barenburgs lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen, mit urkundlichen Erwähnungen in alten Karten. Das Gebiet wurde im 18. Jahrhundert preußisch und war ein bedeutender Knotenpunkt für die Wasserwege, was durch den Bau des Treckfahrtstiefs zwischen Emden und Aurich Ende des 18. Jahrhunderts verdeutlicht wird.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich Barenburg stetig weiter. In den 1950er Jahren wurden zahlreiche Wohnungen und Geschäfte neu errichtet, um den Wohnraumverlust durch den Zweiten Weltkrieg auszugleichen. Dieser Wachstumsschub setzte sich in den 1970er Jahren fort, als mehrere Hochhäuser erbaut wurden, darunter die bekannten „Glaspaläste“.

Die Architektur Barenburgs ist vielfältig, von Jugendstil-Reihenhäusern bis hin zu modernen Wohnbauten. Besonders auffällig sind die „Glaspaläste“, zwei große Wohnhäuser, die in den 1970er Jahren errichtet wurden und zu den größten Ostfrieslands gehörten. Einer dieser Glaspaläste wurde jedoch Anfang 2013 abgerissen, um neuen Entwicklungen Platz zu machen.

Trotz seiner städtebaulichen Entwicklung hat Barenburg jedoch mit sozialen Herausforderungen zu kämpfen, insbesondere im Bereich der Arbeitslosigkeit und sozialen Integration. Um dem entgegenzuwirken, wurde der Stadtteil 1999 in das Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen, das sowohl soziale als auch bauliche Maßnahmen umfasst.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Barenburg ein Stadtteil mit einer reichen Geschichte und einer vielfältigen Architektur ist, der jedoch gleichzeitig vor sozialen Herausforderungen steht. Mit gezielten Programmen und Entwicklungen arbeitet die Gemeinde daran, diesen Herausforderungen zu begegnen und den Stadtteil für die Zukunft zu stärken.

Wolthusen / Neubaugebiet

Wolthusen, ein östlich gelegener Stadtteil der Hafenstadt Emden in Ostfriesland, wurde 1928 in die Stadt eingegliedert. Sein Name leitet sich von der sumpfigen Landschaft (Wold) ab, in der sich Siedlungen (-husen) bildeten.

Der Stadtteil zeichnet sich durch seine Lage entlang des Ems-Jade-Kanals und weiterer Wasserstraßen wie dem Borßumer Kanal und dem Treckfahrtstief aus, was einige der attraktivsten Wohngebiete Emdens umfasst. Zum Stichtag 30. September 2012 zählte Wolthusen 4.178 Einwohner, verteilt auf die Bereiche Wolthusen-Dorf und das neuere Wolthusen-Neubaugebiet, zu dem auch Tholenswehr gehört. Mit seiner Bevölkerung nimmt Wolthusen den fünften Platz unter den Stadtteilen Emdens ein, nach dem Stadtzentrum, Barenburg, Borssum und Port Arthur/Transvaal. Die Ausländerquote liegt mit 2,3 Prozent unter dem städtischen Durchschnitt von 5,1 Prozent.

Geographisch grenzt Wolthusen im Norden an Tholenswehr, im Westen an die Innenstadtviertel Groß-Faldern und Bentinkshof, im Süden an Herrentor und im Osten an Uphusen sowie Marienwehr. Das Gebiet gehört zur Knickmarsch, einer niedrig gelegenen und feuchten Marschlandschaft.

In der Vergangenheit wurden bei Ausgrabungsarbeiten im Borßumer Vorflutkanal Keramikreste aus der römischen Kaiserzeit entdeckt. Historisch ist der Ort erstmals 1437 urkundlich erwähnt, obwohl eine frühere Erwähnung im Raum Groningen vermutet wird. Im Mittelalter war Wolthusen Schauplatz der Machtstreitigkeiten der Ostfriesischen Häuptlinge und gehörte zum Besitz Wiards von Uphusen, eines Anhängers der Cirksenas und bedeutenden ostfriesischen Adligen.

Nach der Emder Revolution sicherte sich die Stadt Emden wichtige umliegende Gebiete durch den Ankauf von Herrlichkeiten, darunter Wolthusen und Uphusen im Jahre 1597. Diese strategischen Erwerbungen sollten später Emden eine stärkere Position in der Ritterschaftskurie der Ostfriesischen Landschaft ermöglichen.

Trotz des Binnenlandcharakters war Wolthusen von der Weihnachtsflut 1717 betroffen, welche menschliche Opfer und Zerstörungen forderte. Heute zeigt sich die religiöse Landschaft Wolthusens vielfältig, mit einer Umkehrung des konfessionellen Verhältnisses im Vergleich zur Gesamtstadt: Mehrheitlich sind die Bewohner evangelisch-reformiert oder evangelisch-lutherisch, gefolgt von Katholiken und anderen Glaubensrichtungen.

Wirtschaftlich ist Wolthusen hauptsächlich eine Wohngegend mit nur wenigen Gewerbebetrieben. Die meisten Bewohner arbeiten außerhalb des Stadtteils, obwohl sich Einzelhandel und Dienstleister an der zentralen Wolthuser Straße konzentrieren.

Die Infrastruktur des Stadtteils stützt sich auf die Wolthuser Straße als Hauptverkehrsader, die bis zur Autobahn A31 reicht. Der Stadtteil verfügt auch über landwirtschaftlich genutzte Flächen, die hauptsächlich der Milchviehhaltung dienen.

Herrentor

Im Herzen Ostfrieslands entfaltet der Stadtteil Herrentor in Emden seine reichhaltige Geschichte. Umschlossen von Wasserstraßen, die seit Jahrhunderten Verkehrswege und Lebensadern der Region sind, bietet Herrentor mehr als nur idyllische Wohngegenden. Besonders das Fehntjer Tief, ein Kanal aus dem 17. Jahrhundert, zeugt von der einstigen Bedeutung des Torfabbaus für Emden. Der Ems-Jade-Kanal, einst erbaut zur Sicherstellung der Verbindung zwischen Emden und Wilhelmshaven, definiert heute die nördliche Grenze des Stadtteils und ist zugleich ein historisches Zeugnis für den Fortschritt der Wasserbaukunst.

Die architektonische Perle des Stadtteils ist zweifelsohne die Realschule Herrentor. Errichtet im Stil des Backsteinexpressionismus, spiegelt sie den künstlerischen Geist der späten Weimarer Republik wider und beeindruckt mit ihrer detaillierten Fassade. Ebenfalls sehenswert ist die Kesselschleuse am nordwestlichen Rand Herrentors, die mit ihrer technischen Raffinesse unter Denkmalschutz steht.

Herrentor beheimatet auch die lokale Jugendherberge, strategisch günstig nahe der Kesselschleuse gelegen. Die Verbindung von Kultur und Freizeit wird durch den Sport lebendig gehalten. Der Stadtteil ist ein Zentrum des Sports, in dem Traditionsvereine wie der SuS Emden und der SV Amisia Stern Wolthusen beheimatet sind. Diese Vereine, tief verwurzelt in der Gemeinschaft, tragen wesentlich zum sozialen Miteinander bei und prägen das Gesicht des Stadtteils mit.

Herrentor zeigt somit eine Vielfalt, die von historischen Wasserwegen über architektonische Meisterwerke bis hin zu sportlicher Tradition reicht und sich in das kulturelle Geflecht der Stadt Emden einbindet.

Wolthusen / Dorf

Wolthusen, ein facettenreicher Stadtteil Emdens, birgt eine Kombination aus historischem Erbe und moderner Wohnkultur. Seine Geschichte reicht bis in die römische Kaiserzeit zurück, wie Keramikfunde eindrucksvoll belegen. Mittelalterlich anmutend, findet Wolthusen seine erste Erwähnung im Jahr 1437, doch sein wahres Alter könnte sogar in das 8. oder 9. Jahrhundert zurückreichen.

Die landschaftliche Struktur dieses Gebiets zeichnet sich durch die charakteristische Knickmarsch aus, eine Bezeichnung für sumpfiges Wiesenland, aus dem sich auch der Name des Ortes ableitet. Wasserwege wie der Ems-Jade-Kanal und das Treckfahrtstief prägen das Bild und spiegeln die Verbindung von Land und Wasser wider, die für diese Region Ostfrieslands so typisch ist.

Ein Blick auf die Vergangenheit Wolthusens offenbart eine Zeit, in der mächtige ostfriesische Häuptlinge wie Wiard von Uphusen entscheidende Rollen spielten. Ihre Macht und ihr Einfluss sind in der robusten Architektur und den festen Strukturen der Herrlichkeiten eingebettet, welche die Stadt Emden in strategisch klugen Zügen sicherte. Das Erbe dieser Herrlichkeiten ist heute noch in der lokalen Verwaltung und der Organisation des Stadtteils spürbar.

Die Wolthuser Kirche, ein geistliches Zentrum, das bis auf das 15. Jahrhundert zurückgeht, verkörpert den tief verwurzelten Glauben der Einwohner. Sie steht als Wahrzeichen für den Stadtteil und bietet einen Einblick in die spirituelle Geschichte der Gemeinschaft.

Im Gegensatz zu seiner reichen Geschichte, präsentiert sich Wolthusen heute als ein vorwiegend ruhiger Wohnort. Abseits der belebten Innenstadt, bieten sich hier idyllische Lebensräume entlang der grünen Weiten und Wasserstraßen. Der Stadtteil ist weniger durch Industrie oder Handel geprägt, sondern vielmehr durch seine Wohnqualität und die Nähe zur Natur.

Die Infrastruktur von Wolthusen ist gezielt auf die Bedürfnisse seiner Bewohner ausgerichtet. Von Supermärkten in Wohnnähe bis hin zu Dienstleistern entlang der Wolthuser Straße – der Alltag lässt sich hier ohne große Wege gestalten. Die umliegenden Felder und die wenigen, aber markanten landwirtschaftlichen Betriebe unterstreichen das ländliche Flair und die Verbundenheit zur Natur.

In Wolthusen verschmelzen Geschichte und Gegenwart, Landwirtschaft und Wohnkultur zu einem lebenswerten Ensemble, das den Einwohnern eine hohe Lebensqualität inmitten der ostfriesischen Landschaft bietet.

Harsweg

Im Zentrum Ostfrieslands angesiedelt, entfaltet der Emdener Stadtteil Harsweg eine Mischung aus industrieller Vitalität und geschichtlicher Substanz. Sein Name, entlehnt aus dem Altfriesischen und einst als „Pferdeweg“ bekannt, steht heute für seine Bedeutung als industrieller Drehpunkt mit einem weitläufigen Gewerbe- und Industrieareal. Die direkte Anbindung an die Autobahn A31 sowie an die Bundesstraße 210 verdeutlicht seine tragende Rolle im Verkehrsnetz, welche Emden mit weiteren Regionen Deutschlands verbindet.

Darüber hinaus ist Harsweg aufgrund seiner Lage nahe dem Emder Flugplatz ein strategisches Logistikzentrum. Dieses Tor zur Welt unterstützt den Güter- und Personenverkehr der Stadt. Trotz der modernen Entwicklungen hält der Stadtteil die Erinnerung an vergangene Zeiten wach, zum Beispiel durch den einstigen Haltepunkt der lokalen Kreisbahn, der bis in die 1960er Jahre aktiv war und von einer Epoche kündet, in der der Schienenverkehr das öffentliche Leben prägte.

Die natürlichen Grenzen, gesetzt vom Hinter Tief, fügen sich in eine idyllische Kulisse, welche die technische Ausrichtung Harswegs mit dem natürlichen Reiz der Gegend verknüpft. Der zentral gelegene Friedhof, ursprünglich auf einer Warft erbaut und mittlerweile auf benachbarte Felder ausgeweitet, beherbergt eine Kapelle, die möglicherweise bis ins 15. oder 16. Jahrhundert zurückreicht und nun als stilles Monument der Vergangenheit dient.

Unweit des Friedhofs erstreckt sich ein landwirtschaftliches Areal, das die agrarische Tradition Harswegs betont. Dieses Domänengelände bildet einen Kontrast zur industriellen Prägung und ergänzt den Stadtteil um eine vielschichtige Note.

Harsweg verkörpert trotz seiner industriellen Präsenz und seines zeitgenössischen Wachstums die Symbiose aus Fortentwicklung und Bewahrung, ein Merkmal, das zahlreiche deutsche Stadtteile auszeichnet.